Protestaktion auf der Inntal-Autobahn in Tirol

Wenn Sie als Winterurlauber in den vergangenen Jahren im Skigebiet Wilder Kaiser Ihren Skiurlaub verbrachten, benötigten Sie für die kurze Autobahnstrecke in Österreich aufgrund einer Ausnahmeregelung nicht einmal eine Vignette. Zum 1. Dezember 2013 trat jedoch eine Neuregelung des Verkehrsministeriums in Kraft, die diesen Umstand grundlegend ändert und eine Maut selbst für diese kurze Strecke wieder erhoben wird.

Autobahnsperrung wegen massiven Protesten

Am Vormittag des 1. Dezember 2013 fanden sich etwa 2.000 Menschen auf österreichischer Seite und mehrere Hundert Menschen auf deutscher Seite auf dem betroffenen Autobahnabschnitt ein und taten ihren Unmut mit selbst entworfenen Plakaten und lauten Rufen kund. Die Polizei musste daraufhin die Inntal-Autobahn von 9:30 Uhr und 11:30 Uhr zwischen Kufstein-Nord und -Süd vollsperren. Der Verkehr wurde ab Kiefersfelden über die Bundestraße abgeleitet.

Beschluss des Verkehrsministeriums und Folgen für die Region

Das Verkehrsministerium beschloss, dass es ab dem 1. Dezember 2013 wieder Vignettenkontrollen durch die ASFINAG direkt hinter der deutsch-österreichischen Grenze auf dem Streckenabschnitt der Inntal-Autobahn zwischen Kufstein-Nord und Kiefersfelden geben solle. Die Verantwortlichen begründeten ihre Entscheidung mit dem herrschenden Gesetz, das Kontrollen selbst direkt hinter der Grenze nicht ausschließt. Dies führte insbesondere bei den Anrainergemeinden zu Empörung, da diese nun eine stark anwachsende Zahl von Mautflüchtlingen und ein damit größer werdendes Verkehrsaufkommen auf den Ausweichstrecken befürchteten. Die Befürchtungen sind durchaus nachvollziehbar, denn würden Sie als Winterurlauber, der auf dem Weg zum Skigebiet Wilder Kaiser ist und nur für ein paar Tage im Jahr eine lediglich wenige Kilometer lange Autobahnstrecke zurücklegen müsste, extra eine Vignette kaufen oder würden Sie einen kleinen Umweg in Kauf nehmen und dafür die Maut einsparen? Der Tiroler Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Bodenseer von der ÖVP, der an den Protesten teilnahm, forderte eine Gesetzesänderung und merkte an, dass das österreichische Mautgesetz komplett umgekrempelt und neu ausgerichtet werden müsse. Der Geschäftsführer der ASFINAG Alpenstraßen GmbH, Klaus Fink, zeigte sich erleichtert, dass die Proteste friedlich vonstatten gingen und nicht ausarteten. Jedoch betonte er, dass geltendes Gesetz durchgesetzt werden müsse und es keinerlei Ausnahmen geben dürfe. Weiter fügte er an, dass zahlreiche Maßnahmen seitens der ASFINAG vorgeschlagen wurden, die die Anwohner entlasten sollen.

 

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